Zündfunke, 05.04.15

Diakon Bertram Bolz, Deutschsprachige Kath. Gemeinde in Puerto de la Cruz
An diesem Sonntagmorgen wünsche ich Ihnen aus ganzem Herzen ein frohes und zum Leben befreiendes Osterfest, verehrte Schwestern und Brüder. Aber das ist nicht alles. Ich möchte Ihnen auch nahebringen, was uns denn die Ostergeschichte aus dem Markusevangelium erzählt, die wir vergangene Nacht gehört haben. Jesus war ja nach seinem Tod in einer Felsen-Höhle beerdigt worden. Da diese Gräber keine Türen hatten, rollte man damals einen großen, schweren Stein vor den Eingang und verschloss somit das Grab. Dieser Stein war nur sehr schwer zu bewegen. Auch die drei Frauen: Maria von Magdala, Maria, die Mutter des Jakobus, und Salome, die am frühen Ostermorgen zum Grab gingen, konnten den Stein natürlich nicht alleine wegrollen.
Die Frauen wollten nach damaliger Sitte in die Grabhöhle hineingehen und den Leichnam Jesu salben. An den schweren Stein, an dieses Hindernis vor dem Eingang zum Grab, hatten sie nicht gedacht, als sie losgegangen waren. Erst auf dem Weg, fiel es ihnen wie Schuppen von den Augen: Der schwere Stein! Wer wird ihn wegwälzen? Das große Hindernis! Wer wird es aus dem Weg räumen? Es war auch Unsinn darauf zu hoffen, dass in dieser frühen Ostermorgenstunde zufällig ein paar kräftige Männer beim Grab warten würden, um Hilfe anzubieten. Und die »starken« Freunde Jesu, seine Jünger, die waren schon lange vorher davongelaufen. Zu dumm, dass sie nicht an den Stein gedacht hatten. Warum eigentlich noch weitergehen zum Grab? Es hat doch sowieso keinen Zweck! Am besten wieder umkehren und zurück nach Hause.
Liebe Hörerinnen und Hörer, es gibt Probleme, die sind so groß und so schwer oder auch so riesig, wie dieser Stein vor dem Grab. Da kann man nach unserem Denken nichts bewegen. Die Ostergeschichte erzählt aber anderes: nämlich, dass die drei Frauen trotzdem zum Grab weitergingen, und dass – wie durch ein Wunder – der Stein bereits weggewälzt war. Das riesige Problem hatte sich erledigt! Wie von selbst – mit Gottes Hilfe!
Haben Sie auch schon mal die Erfahrung gemacht, dass Ihnen »Steine im Weg liegen«, dass sie vor Problemen stehen und denken: Das schaffst Du nie? Wie soll dass denn weitergehen? Und dann, plötzlich – mit Gottes Hilfe – ging es doch weiter und das Problem ließ sich lösen, ganz unerwartet.
Übrigens, als ich diese Zeilen schrieb, rief mich ein Mensch an, der vor Wochen vor einem scheinbar unlösbaren Problem stand. Er erzählte mir, froh gestimmt, sein Problem hätte sich – trotz negativer Prognose – mit Gottes Hilfe erledigt. Toll, dachte ich, genau mein Thema. Solche »Ostererfahrungen« wünsche ich Ihnen allen immer wieder einmal für Ihr Leben – und das nicht nur am Ostersonntag 2015.

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