Zündfunke, 22.01.15

Gemeindereferentin Andrea Bolz, Deutschsprachige Katholische Gemeinde Puerto de la Cruz
Liebe Schwestern und Brüder!
Kennen sie folgende Situationen auch? Da treffen sie jeden Tag einen Menschen auf der Straße, und das schon seit langer Zeit, vielleicht sogar schon seit Jahren und außer einem freundlichen „Guten Morgen“ gibt es zwischen ihnen beiden keinerlei Kontakt. Es findet keine Begegnung zwischen ihnen statt. Und dann lernen sie plötzlich einen fremden Menschen kennen, kommen mit ihm ins Gespräch und schon ist es so, als ob sie ihn schon lange kennen, und teilen ihm so allerlei mit. Sie suchen die Begegnung mit ihm, weil sie ihnen gut tut, sie teilen sich mit, sie begegnen sich.
Zwei ganz unterschiedliche Begegnungen – zeitlich unterschiedlich und von der Intensität her.
Begegnung hat immer was mit Schweigen brechen zu tun. Begegnung kann nicht nur an der Oberfläche bleiben. Begegnen kann man sich nur, wenn man sich unter die Haut schauen lässt, wenn man zulässt, dass das Gegenüber einem nahe kommt. Wenn ich eine Hand ausstrecke und möchte, das mein Gegenüber sie nimmt, oder ich eine ausgestreckte Hand ergreife.
Und genauso ist das auch mit unseren Begegnungen mit Gott. In Jesus will uns Gott begegnen. Wer Jesus wirklich begegnet, der spürt, was Gott für uns Menschen sein möchte, nämlich ein Gott der Liebe. Ein Licht ohne Schatten. Ein Begleiter auf unserem Lebensweg. Ein Begleiter, der uns nicht verlässt, egal wie oft wir unseren geraden Weg verlassen, und wieder einmal mehr auf verschlungenen oder dunklen Wegen wandern. Jesus hat diese Liebe Gottes verkündet, gelebt und durchgehalten bis zu seinem gewaltsamen Tod am Kreuz. Wir Menschen schaffen das nicht immer, deshalb brauchen wir Hilfe, Orientierung und etwas, an dem wir uns festhalten können. Vielleicht kann das nachfolgende Gebet eines unbekannten Verfassers so ein kleiner Wegweiser für uns sein:

Ich wünsche Dir Kraft auf Deinem Weg,
Kraft aus der Höhe und Kraft aus der Tiefe.
Damit Du Deine Berufung spürst
und Deinen Schritten traust.

Ich wünsche Dir Mut auf Deinem Weg,
Mut zum Hören und Stillwerden,
damit Du Dir treu bist,
wenn Du sprichst und
wenn Du handelst.

Ich wünsche Dir Freundschaft auf Deinem Weg.
Gott schenke sie Dir in der Nähe zu Menschen.
Gott halte dich in seiner schützenden Hand.

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