In der Abteilung für Geriatrie im Universitätskrankenhaus Nuestra Señora de la Candelaria hat Mutlosigkeit keinen Platz. Es gibt keine festgelegten Besuchszeiten, dafür aber Ärzte und Krankenschwestern, die die Menschen zum Lachen bringen. Bewohner und ihre Angehörige bestätigen, dass es hier „schöner als zu Hause“ ist. Wenn man das Gemurmel der Gespräche und das Lachen hört, kann man sich gar nicht vorstellen, dass man sich auf einer Station im Krankenhaus befindet. Das liegt wohl daran, dass immer viel Besuch da ist und es immerzu Bewegung in den Zimmern gibt. Auch Krankenschwestern und Ärzte bleiben hier und da auf ein Pläuschchen stehen und gehen in den Zimmern ein und aus. Hier ist das “Du“ an der Tagesordnung, was dazu führt, dass sich selbst die Älteren, die oft unter einem schlechten Gedächtnis leiden, die Namen des Pflegepersonals und der Ärtze merken können. Anders als in anderen Betreuungseinrichtungen, wird nicht nur auf den körperlichen Zustand der Bewohner geachtet, sondern jeder Mensch wird gesamtheitlich gesehen, was auch die kognitiven Fähigkeiten einschliesst, zusätzlich zur körperlichen und medizinischen Versorgung. „Wir widmen uns unserer Aufgabe mit Hingabe und Stolz und es ist für uns ein Privileg, den Menschen Gutes zu tun. Wie können vielleicht nicht das Leben verlängern, aber wir können Lebensqualität geben und das ist das wichtigste“, erklären Claudia, Mari Ángeles, Raquel, Ana Ruth y Carolina, die der harte Kern des Pflegeteams sind. Für sie sind nicht die Menschen als Patienten der belastende Teil ihrer Arbeit, sondern die Pflege bei besonders schweren Fällen. „Deine Einstellung zum Leben ändert sich hier notwendigerweise, aber auf eine positive Weise, die es dir ermöglicht, jeden Tag dein bestes zu geben. Doch steht man oft auch schwer zu ertragenden Situationen gegenüber, wenn Patienten sehr schwer krank sind oder im Sterben liegen. Man lernt damit umzugehen, aber es gibt eben kein festes Schema. Es gibt Patienten, die ein schweres Leben haben und andere, die ganz natürlich und ruhig leben“, fügen sie noch hinzu. Aber über den Tod wird auf dieser Station nicht viel gesprochen. „Wir versuchen hier, den Humor zu bewahren. Es gibt Kuchen und wir singen viel zusammen“, erzählt das Pflegeteam und versichert, dass die Patienten“dafür dankbar sind und es geniessen, wie irgendein junger Mensch“. (EL DÍA)
Schöner als zu Hause…
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