Auf den Kanarischen Inseln werden pro Tag vier Fälle von fortgeschrittenem Darmkrebs diagnostiziert und etwa die Hälfte (500 Personen) sterben aus diesem Grund jedes Jahr an der Erkrankung. Dies wurde gestern von Enrique Quintero, dem Leiter der Abteilung für Gastroenterologie an der Universitätsklinik der Kanarischen Inseln (HUC) bekanntgegeben und beruht auf einer Untersuchung des Darmkrebs-Risikos bei Patienten mit Verwandten ersten Grades, die an Darmkrebs erkrankt sind. Quintero erinnerte daran, dass 1% der Bevölkerung an diesem Krebs leidet, was in Spanien 40.000 neue Fälle pro Jahr ausmacht, von denen 20.000 sterben. In der Forschung differenziert man das Risiko nach Alter und Anzahl der in der Familie bekannten Darmkrebs-Erkrankungen. Die Resultate zeigen, dass das Risiko vergleichsweise nicht größer ist, an Darmkrebs zu erkranken, wenn nur ein Verwandter ersten Grades Darmkrebs hatte. Allerdings ist das Risiko selbst zu erkranken doppelt so groß, wenn zwei oder mehr Fälle in der Familie bekannt sind. „Diese Konstellation entspricht weniger als 8% der Bevölkerung mit Erkrankungen in der Familie“, so Quintero. Die Studie wurde in sechs spanischen Krankenhäusern, unter anderem der HUC, an 6.000 Menschen durchgeführt, die scheinbar gesund und ohne Symptome jeglicher Art waren. Bei allen Probanden wurde eine komplette Darmspiegelung gemacht. „Das Überleben bei Darmkrebs hängt in mehr als 90% der Fälle davon ab, dass er erkannt wird, bevor Symptome auftreten,“ führt der Spezialist weiter aus. Deshalb ist es wichtig, sich an Kampagnen zur Früherkennung und Vermeidung von Risikofaktoren wie Rauchen, Übergewicht oder einer Ernährung, die reich an Fett und sehr arm an Ballaststoffen ist, zu beteiligen. (El Día)
Darmkrebs – Erkrankungen in Spanien
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