Einer der größten Kontraste ist in den Wintermonaten zu erleben, wenn man an irgendeinem Punkt der Küste Teneriffas Sonne und Strand genießen kann, und gleichzeitig, nur wenige Kilometer in gerader Linie davon entfernt, die weiße, völlig schneebedeckte Silhouette der Spitze des Teide erblickt. Jedes Jahr sind in den Cañadas und ihrer Umgebung – in etwa zweitausend Metern Höhe – Schneefälle zu verzeichnen, und zwar sogar relativ stark.
Aber es gibt sehr viel mehr klimatische Kontraste. So ist Santa Cruz beispielsweise eine Stadt, die das ganze Jahr über normalerweise ein warmes Klima genießt. Wenn man allerdings im Winter von der Hauptstadt aus ins Zentrum von San Cristóbal de La Laguna – der Universitätsstadt der Insel – fährt, ist es angebracht, etwas wärmere Kleidung zu tragen, denn in kaum zehn Kilometern kann die Temperatur erheblich absinken, und das Wetter sogar leicht regnerisch werden.
Auch der Norden und der Süden der Insel weisen unterschiedliche klimatische Gegebenheiten auf. Im Süden gibt es eine größere Anzahl von Stunden Sonne im Jahr, und im Norden mehr Niederschläge und Feuchtigkeit – daher die Unterschiede, was Landschaft und Farben angeht –, aber beide Klimate sind auf ihre Art ideal und genügen jeder Klasse von Ansprüchen in dieser Hinsicht, und zwar immer in dieser milden und gemäßigten Linie, die anfangs erwähnt wurde. Tatsächlich ist es so, dass bereits die europäischen Ärzte des 19. Jahrhunderts – vor allem die englischen und holländischen – ihren Patienten den Norden Teneriffas als bestmöglichen Ort für die Heilung von einigen Alters- oder Kreislaufleiden empfahlen. Zusammenfassend kann man also sagen, dass die hohen Temperaturen, die Teneriffa eigentlich aufgrund seiner Nähe zum Wendekreis des Krebses und zur Saharawüste entsprächen, durch den Einfluß des Ozeans und die kalten Meeresströmungen der Kanaren gemildert werden. Zudem führt das hohe Relief der Insel zu bedeutenden Temperaturunterschieden je nach Niveau.