Stärkt die Abwehr: Fliedertee
Besser als Schwitzen: Holunder und Linde mobilisieren das Immunsystem
Wer sich erkältet oder einen „grippalen Infekt“ eingefangen hat, der sollte die altbewährten Hausmittel dagegen nutzen. Das sind noch immer die Holunderblüten und die Lindenblüten; jedoch weniger ihrer schweißtreibenden Wirkung wegen, sondern vielmehr zur Stärkung der körpereigenen Abwehrkräfte gegen die Erreger. Holunderblüten ergeben den berühmten:
„Fliedertee“
( der mit dem echten Flieder nichts zu tun hat“): 2 Eßlöffel davon mit ½ Liter kochendem Wasser übergießen, 10 Minuten lang ziehen lassen, warm trinken, bis zu 5 Tassen am Tag.
Lindenblütentee: 2 Teelöffel mit ¼ Liter kochendem Wasser übergießen, 10 Minuten lang ziehen lassen, recht warm schluckweise trinken, jeweils 1 bis 2 Tassen und das mehrmals täglich.
Früher wurde die Kombination dieser beiden Heilpflanzen empfohlen, um den Körper für eine „Schwitzpackung“ zu erhitzen. Davon wird heute allerdings abgeraten. Ärzte haben nämlich festgestellt. Diese Hitze von innen und außen wird vom Körper schlecht vertragen, sie schwächt den Organismus und mindert seine Abwehrkräfte. Sie schadet also mehr als sie nutzt. Viel besser ist ein guter „Anti-Grippe-Tee“. Dazu gehören natürlich die Holunder- und die Lindenblüten sowie Fenchelfrüchte. Wer einen empfindlichen Magen hat, kann nach Gefallen Pfefferminze hinzufügen. Weitere empfehlenswerte Zutaten sind das Mägdesüßkraut (auch Spierstaude genannt) und die Weidenrinde . Beide Pflanzen enthalten sogenannte Salicylverbindungen, die das Fieber senken und die Schmerzen lindern. Sie sind natürliche Alternativen zu dem synthetischen Wirkstoff Acetylsalicylsäure.
Das Rezept: Je 50 Gramm Lindenblüten, Holunderblüten, Mädesüßkraut, Weidenrinde, Fenchelfrüchte mischen; 1 bis 2 Teelöffel davon mit 1 Glas kochendem Wasser übergießen, 10 Minuten lang ziehen lassen, möglichst warm trinken.
Vorbeugung ist – auch gegen Erkältung und Grippe besser als heilen. Wer spürt das der Rachen rauh und trocken wird, sollte spätestens bei diesen Anzeichen eine der Möglichkeiten nutzen, die Heilpflanzen dagegen bieten:
Heißes Fußbad mit Heublumen: 500 Gramm Heublumen in 2 Liter kaltes Wasser schütten, erhitzen zweimal kurz aufkochen, 20 Minuten lang ziehen lassen und dann dem Fußbad zusetzen. Übrigens die Temperatur des Fußbades muß anfangs 35 Grad betragen und durch Zugießen von heißem Wasser auf 40 Grad gesteigert werden.
Heißgetränk mit Saft der Schwarzen Johannisbeere: den Saft durch zugießen von etwa ebensoviel heißem Wasser erwärmen(nicht erhitzen – das würde die Vitamine vernichten) mittags und abends zum Essen jeweils 1 Glas davon trinken (auch dann noch, wenn Husten, Schnupfen und Heiserkeit bereits abgeklungen sind – um einen Rückfall zu verhindern).
Heißer Zitronencocktail: Saft von 2 Zitronen mit 1 Glas heißem Wasser auffüllen, 1 Teelöffel Honig und 1 Eßlöffel Melissengeist (aus der Apotheke) hinzugeben, gut verrühren und möglichst warm trinken – mehrmals täglich.
Anti-Grippe-Grog: ganz ohne Alkohol, mit reichlich Vitamin C: 1 Teil ungesüßten, reinen Holundersaft mit 2 bis 3 Teilen heißem Wasser mischen. Mit 1 bis 2 Gewürznelken abschmecken und ganz nach Geschmack mit Lindenblütenhonig süßen – mehrmals täglich trinken. JBV