Felsentaubenjagd auf Teneriffa

Felsentaube – Columba livia

Allgemeine Merkmale

Die Felsentaube ist ein sesshafter Vogel, es gibt sie als Wildtaube und Haustaube. Die Haustaube, die sich verwildert hat, ist auf Teneriffa reichlich vorhanden und findet man an Gebäuden und Bauwerken. Zudem verfügt die Insel über zahlreiche, traditionell verwurzelte Taubenzuchtvereine, die unterschiedliche Aktivitäten mit diesen Vöglen durchführen.

Die Situation der wilden Form dieser Spezie ist aufgrund der Unbekanntheit des Zustandes ihrer Bestände kritisch.

Die wilde Form wird durch die verwilderten Haustauben aus zufälligen Freilassungen bedroht. Die wilde Felsentaube hat eine Größe von ungefähr 33 Zentimetern. Sie ist von schiefgrauer Farbe mit grünlichen und rosenfarbigen Schimmern am Hals und weißem Bürzel.

Bei der häuslichen Form existiert eine große Vielflalt an Größen und unterschiedlichen Farben des Gefieders. Die Haustauben werden heutzutage auf der Insel Teneriffa als eine Plage bezeichnet. Die Liebhaber der Taubenzucht beringen und bemalen ihr Exemplare mit Farben.

Ökologie

Die besten Lebensräume für die wilde Felsentaube auf der Insel Teneriffa befinden sich vor allem in den Felsenschluchten im Süden und Westen. Der Höhenbereich in denen man sie beobachtet liegt vom Meeresspiegel ausgehend bis auf 2.000 Meter Höhe.

Die häusliche Form ist ein häufig auftretender Vogel auf der gesamten Insel, üblicherweise findet man sie an oft von Menschen besuchten Plätzen, in Dörfern, Hotelanlagen und touristischen Einrichtungen, Stränden, Viehhaltungen, Dämmen, Konstruktionen und verlassenen Gebäuden. Sie nutzen alle offenen Einrichtungen, die ihnen Unterschlupf gewähren oder bei der Suche nach Futter hilfreich sein können, im speziellen Bauernhöfe mit häuslicher Viehzucht, Viehhöfe, Gemüsegärten, Lagerhäuser und agro-viehwirtschaftliche Einrichtungen. Außerdem kolonisiert die häusliche Form alle natürlichen Räume in denen die wilde Form lebt, Klippen, Steilküsten und Natursteinwände.

Die Felsentaube ist ein Früchtfresser, sie ernährt sich von Samen, Körner, Trockenfrüchten und weichen pflanzlichen Sprossen. Die häusliche Form ist in der Lage sämtliche Abfälle, die der Mensch hinterlässt zu verwerten. Von Brotkrumen bis hin zu Fleisch- und Fischresten. Die Tauben können große Standortwechsel unternehmen, um Nahrung zu finden. Sie organsieren sich in Schwärmen, die im Flug offenen Linien in die Richtung formen, in der sie Futter, Wasser und Ruhe finden. Die großen Schwärme ziehen zudem andere Schwärme an. Dieses herdenmäßige Verhalten führt dazu, dass sich an den Nahrungsquellen mehrere tausend Exemplare einfinden können. Aufgrund dieser visuellen Offensichtlichkeit der Taubenschwärme, ist jeder Ort der Insel anfällig von den Taubenschwärmen in wenigen Stunden eingenommen zu werden. Die Fülle zusammen mit diesem herdenmäßigen Verhalten, machen die Spezie zu einer Plage.

Soziale Struktur und Fortpflanzung

Die Felsentauben leben in Kolonien, der Herdentrieb der Exemplare findet sowohl an den Brutstellen als auch an all denjenigen Orten, die sie zum essen, trinken und ausruhen nutzen statt (was es schwierig macht die aktuelle Situation der wilden Form zu bewerten). Bis jetzt verfügt man nur über wenige Beobachtungen was ihre Fortpflanzungsbiologie angeht. Es wird vermutet, dass die Paarungs-, Fortpflanzungs- und Aufzuchtsperiode von März bis August stattfindet. Bei der häuslichen Variante kann dies das ganze Jahr über geschehen. Sie nisten in Löchern, Höhlen, Biegungen, Vorsprüngen an Steilküsten und Felsenschluchtwänden (die häusliche Form nutzt ähnliche Räume in den Wänden von Gebäuden und jeglicher Art von Konstruktionen).

Normalerweise hat sie 2 bis 3 Eiablagen pro Jahr (die häusliche Form hat bis zu 5). Sie legen zwei Eier von weißer Farbe. Sowohl das Männchen als auch das Weibchen übernehmen das Brüten der Eier. 25 Tage nach ihrer Geburt verlassen die Jungtauben das Nest. Die jungen Exemplare fügen sich in die Taubenschwärme ein und lernen schnell die besten Orte kennen, um sich zu ernähren, zu trinken, sich auszuruhen und sich fortzupflanzen. Die Tauben können sehr langlebig sein, älter als 20 Jahre und sogar bis zu 35 Jahren alt werden, wodurch sie viel Erfahrung ansammeln und über ein ausgezeichnetes Erinnerungsvermögen verfügen.

Jagdmanagement

Gejagt wird in Wartestellung an einem festen Standort, obwohl man sie auch beschießt wenn sie über den Jäger hinwegfliegen. Bislang sind die festen Posten für die Taubenjagd weder festgelegt noch offiziell anerkannt. Diese Katalogisierung ist für die Sicherheit der Personen und die Regulierung der Jagd notwendig. Es ist ratsam, die wilde Form der Felsentaube zu erhalten und die Jagd auf die häusliche Form zu konzentrieren. Die Fülle der häuslichen Form und ihre plagenartige Situation, ist Grund dafür, dass es keine Begrenzungen in der Anzahl der Erbeutungen während der Jagdzeit gibt.

Die Jagd von einem festen Posten hat mehrere Nachteile, die in nächster Zukunft gelöst werden sollten.

  • Dadurch dass es sich um eine Modalität handelt in der eine hohe Anzahl von Schüssen abgegeben wird und der Bleischrot umweltschädlich ist.
  • Solange bis es keine Alternative zum Blei gibt, sollten vorzugsweise Patronen von 28 bis 30 Gramm benutzt werden, der Trefferfolg gesichert und nicht aus mehr als 40 Metern Entfernung geschossen werden. All dies wirkt auf die Anzahl der Fänge aus, da die Tauben ein gutes Erinnerungsvermögen haben, lernen sie schnell, wo sich der Schütze befindet, wodurch jeder Fehlschuss dazu führt, dass die Taube das Risiko identifizieren kann.
  • Es ist unumgänglich die Patronenhülsen nach Beendigung des Jagdtages vom festen Posten zu entfernen.
  • Die abgeschossenen Vögel müssen eingesammelt und ihr Konsum gewährleistet werden. Im Falle das sie nicht direkt konsumiert werden, sollten sie an ein gemeinnützliches Zentrum gestiftet werden.
    • Brunst und Paarung: Februar-März
    • Eiablage: Bis Ende Juli
    • Aufzucht:Von März bis Mitte August