Interview mit Papst Benedikt XVI. über den Wolken nur gegen Cash
Am 23. März gegen 9.30 Uhr wird Papst Benedikt XVI. vom Flughafen Leonardo da Vinci in Rom in Richtung Mexiko fliegen. Der Vatikan hatte nun offenbar eine Idee, um einen Teil der enormen Kosten für diese Reise zu amortisieren: Die teilnehmenden Journalisten werden zur Kasse gebeten.6720 Euro muss zahlen, wer mit dem Papst fliegen will. Der Trick besteht darin, dass Benedikt XVI. ausschließlich auf dieser Reise und in diesem Flugzeug für ein Interview zur Verfügung stehen wird, so das italienische Nachrichtenmagazin „L’Espresso“. Wer meint, mit einer günstigeren Maschine nach Zentralamerika fliegen zu können für ein Interview, hat sich geschnitten: er geht den Angaben zufolge leer aus.Der Vatikan steht wohl vor finanziell etwas schwierigeren Zeiten als bisher. Und das nicht nur wegen dem Missbrauchsskandal in den USA, der die katholische Kirche nach Schätzungen von US-Experten mehr als zwei Milliarden Dollar gekostet haben soll. Auch weil Italiens Regierungschef Mario Monti ein Steuerprivileg abschaffen will, das den Vatikan jährlich Hunderte Millionen Euro kosten könnte. Denn das Privileg der katholischen Kirche in Italien auf ihre Immobilien keine Steuern zahlen zu müssen, nimmt ein Ende: ab dem 1. Januar 2013 gilt diese Steuerbefreiung nur noch für Gebäude, die ausschließlich nichtkommerziellen Zwecken dienen.
Das Immobilienimperium der Kirche umfasse rund 50 000 Liegenschaften nach Angaben des Schweizer „Tagesanzeigers“. Allein in Rom sollen der Katholischen Kirche 800 Schulen, 65 Privatkliniken, 43 Internate und sogar einige Polizei-Kommissariate gehören. Mit den Gebäuden in Italien mache der Vatikan angeblich vier Milliarden Euro Umsatz jährlich, dazu kämen 200 000 Hotelbetten, so die Schweizer Zeitung. Auf viele Immobilien nun Steuern zahlen zu müssen, würde für den Vatikan da sehr teuer werden. Ob die Entscheidung, Journalisten zur Kasse zu bitten, damit in direktem Zusammenhang steht, ist allerdings nicht bekannt.
Gelesen: focus.de