Icod de los Vinos

Icod der Weine, Icod, das Weißweinzentrum des Nordens (20 km westlich von Puerto de la Cruz). Von hier aus hat man den eindrucksvollsten Blick auf die gewaltige Erhebung des Teidekraters. Wie eine künstliche Kulisse scheint er zum Greifen nahe. Icod de los Vinos teilt das Schicksal vieler Orte. Abgelegen vom wichtigen Hafen, heute mehr denn je, und weit entfernt von großen Zentren, entwickelte sich aus eigener Kraft ein Volk ganz besonderer Art, deren Bodenständigkeit, Bescheidenheit und Gemeinschaftssinn noch heute sprichwörtlich sind. Es wurde berichtet, daß dieses Volk beim Kampf gegen die spanischen Eroberer besonderen Mut und Geschicklichkeit zeigte. Die Meisten leben auch heute ausschließlich von der Landwirtschaft, die Menschen am Meer seit Generationen vom Fischfang. Die Zeit scheint hier stehenzubleiben. Der zahnlose Großvater auf der Bank vor seiner Hütte wundert sich wohl über Busse und Autos, die die Zeit voranzutreiben scheinen. Sein weises Lächeln gilt einer verrückten Jugend und seinem Glauben an die Unveränderbarkeit. In sehr einfachen Verhältnissen leben die Familien, oft ohne Schulbildung, die erst Ende der 60er Jahre für Kinder und Jugendliche so langsam zur Pflicht wurde. Während Eltern einen Supermarkt Eltern einen Supermarkt noch nie von innen sahen (es wächst ja alles vor der Tür, wenn nicht, wird getauscht), schwärmen die Kleinen von Markenartikeln, wie alle europäischen Jugendlichen.

Aber egal, ob alt oder jung, gefeiert wird gemeinsam und gepflegt werden alte Traditionen. Man trifft sich auf einer der schönsten Plätze der Insel. Dort wird das Weinfest „San Andres“ besonders heiß und laut gefeiert, dort steht eine wunderschöne Kirche San Marcos) mit kunstvollen Schätzen, dort steht auch der älteste Drachenbaum, der „Drago milenario“ mit einem Alter zwischen 600 und 4.000 Jahren (?) und eine seltene Palme an einem Brunnen aus dem 18.Jhdt. Das kleine Stadtzentrum bietet sehenswerte Architektur, kleine Geschäfte, Souvenirs und natürlich Bodegas mit köstlichen Weinen. Spezialitätenrestaurants, ob Hühnchen, Kaninchen oder Fisch, liegen etwas außerhalb, z.B. bei El Amparo. Und nicht weit davon entfernt endet auch die längste Lavaröhrenhöhle der Welt, mit 14 km, die allerdings noch nicht zu besichtigen ist. Der Strand San Marcos ist eine idyllische Bucht, wo man geschützt baden und fast noch die Füße im Wasser, in einem der Fischrestaurants gut essen kann. Wer die großen Zentren meiden möchte, hat hier Unterkunft in den unmittelbar am Strand liegenden Apartments. Linienbusverbindungen hat sowohl das Zentrum wie auch der Badestrand.