Vilaflor

Vilaflor (1500 Einwohner) liegt auf einer Höhe von 1400 m und ist damit das höchstgelegenste Dorf der Kanaren. Die Luft ist so rein, daß es Lungenkranken als Kurort empfohlen wird. Auch die idyllische Lage macht es zu einem idealen Kurort: am Südhang der großen Caldera, des Teidekessels gelegen, umgeben von Feldern und Kiefernwäldern. Es ist für viele Ausgangspunkt für ausgedehnte Wanderungen, vor allem zur Paisaje Lunar, einer unwirklich anmutenden Mondlanddschaft aus Tuffsteingebilden. Bekannt ist Vilaflor auch durch die Handwerkskunst seiner Einwohner. Während die Männer dem Schnitzhandwerk nachgehen, klöppeln die Frauen kunstfertig Spitzendecken, die man am besten direkt bei den kleinen Familienbetrieben kauft. Der Ort selbst kann mit einer kleinen Kapelle aufwarten, die Kirche San Pedro aus dem 17. Jahrhundert (sollte man sich unbedingt ansehen). Vor allem die wunderschöne Aussicht über das gesamte Tal und einen großen Teil der Südküste unserer Insel sollte man sich nicht entgehen lassen.
Im Winter blühen hier die Mandelbäume, im Frühjahr ein paar besonders schöne Exemplare der roten Tajinaste (Teidenatternkopf)und ein Teppich von Kalifornischem Goldmohn.

Hier befindet sich der größte Abßüllbetrieb für natürliches Mineralwasser auf Teneriffa und außerdem ist hier das Zentrum des Anbaus für den Rosewein.

Trotz kühler Temperaturen in den Wintermonaten gehört Vilaflor zu den regenarmen Gebieten des Südens von Teneriffa. In diesen Bereichen überlistet der Bauer die Natur mit dem sogenannten Trockenfeldanbau, der gerade in der Gegend von Vilaflor besonders deutlich von den Straßen aus betrachtet werden kann. Die Terassenfelder werden mit einer dickeren Schicht eines hellen granulierten Bimssteines bedeckt, die die Feuchtigkeit hält und so dafür sorgt, daß trotz der hohen Wasserpreise auch selbst hier noch Landwirtschaft ertragreich betrieben werden kann.

Für die Urlauber, die in einem der Touristenburgen im Süden der Insel untergekommen sind, empfielt sich ein Ausflug nach Vilaflor vor allem, um einmal die echte kanarische Küche zu annehmbaren Preisen zu probieren. Empfehlenswert ist hier das Restaurant Chicho in der Calle Santa Catalina.

Einen Leckerbissen noch zum Abschied: Wenn man Vilaflor in Richtung des Teide-Nationalparkes verläßt – gleich 200 Meter hinter dem Städtchen stehen zu beiden Seiten einer scharfen Rechtskurve der Straße mehrere Prachtexemplare der kanarischen Pinie, die in Europa ihresgleichen suchen. Die beeindruckenste steht im Innenradius der Kurve – daneben ein Parkplatz. Der Baum hat eine Höhe von knapp 50 Metern und einen Stammdurchmesser von 3,20 Metern, und das – werden sie wohl zugeben – ist für eine Kiefer doch schon erwähnenswert.