Ich habe meinen Sohn verloren. Heute, am 17.6. wäre er 27 Jahre alt geworden. Am 17.4.2010 hat ein ignoranter Autofahrer seinen tödlichen Unfall verursacht. Seit zwei Jahren versuche ich nun, damit fertig zu werden. Vieles ist mir durch den Kopf gegangen seither. Wut. Unendlicher Schmerz. Trauer. Unendliche Trauer. Und dazwischen immer wieder der Gedanke, dass ich nicht allein bin damit. Weil es viele, so viele Menschen gibt, die jemanden verloren haben. Das mag eine Parallele sein, und doch ist jeder Schmerz „individuell“. Jeder geht anders damit um, jeder verarbeitet es anders. Meine Botschaft heute ist, dass ich mir wünsche, dass Respekt vor dem Leben anderer wieder Einzug hält in unser Leben. Dass wir sorgsam damit umgehen, was unser Leben ausmacht. Autofahren, Vorurteile abbauen, tägliche Begegnungen mit anderen Menschen. Was kostet uns ein Lächeln? Was kostet es uns, wenn wir uns der Verantwortung bewusst sind, wenn wir uns ans Steuer setzen? Was kostet es uns, wenn wir nicht nach Herkunft fragen, sondern uns die Mühe machen, in die Seele eines anderen zu sehen, um ein Gefühl zu bekommen für denjenigen? Es kostet uns gar nichts. Im Gegenteil, es macht uns lebendig. Es macht uns zu „Menschen“. Und als solche wurden wir gemacht. Besinnen wir uns darauf und gehen entsprechend miteinander um. Alles könnte so einfach sein .. Tun wir es einfach. – Es kostet uns nichts und wir haben nichts, gar nichts zu verlieren. Im Gegenteil .. wir wachsen daran.