Überlieferungen von Teneriffa

Teneriffa ist ein Stück Land voller Überlieferungen, angefangen von seinem berühmten Karneval bis hin zu den bodenständigen Sportarten, wie die „lucha canaria“ (kanarischer Ringkampf) und der „juego de palo“ (Spiele mit Stöcken), direkt von den Guanchen geerbt.

Viele dieser Bräuche, insbesondere solche die Bezug auf das Land und auf die Landwirtschaft haben, überlebten Jahrhunderte lang und gingen dann während der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts aufgrund der Zuwanderung in die größeren Bevölkerungszentren, der Ankunft der Touristen und dem unausbleiblichen Wachstum des Dienstsektors nach und nach verloren.

Viele dieser Überlieferungen kehren mit frischem Kraft zurück, um sich fast in Schauspiele zu verwandeln und stellen eine lebendige Erinnerung an das frühere Leben und Treiben der Inseleinwohner dar, sowie selbstverständlich die sozialen, kulturellen und religiösen Aspekte, die in keiner Weise in Vergessenheit geraten dürften.

Am 10. Juli widmet die Ortschaft Chirche in Guía de Isora einen Tag zur Rettung der alten Bräuche. Waschfrauen, Straßenhändler und alte, bereits ausgestorbene Berufe geben sich während der 11. Ausgabe des „Día de las tradiciones“ (Tag der Traditionen) ein Stelldichein. Diese Erfahrung lädt in diesem kleinen Ort im Süden der Insel zu einer Rückschaureise ein.
Im September wird in der Ortschaft Buzanada in Arona eine andere Überlieferung geehrt,
die nicht mehr gebräuchlich ist, nämlich das Sammeln der „cochinilla“ (Koschenille) von den Kaktus-Sträuchern.


Das Dreschen des Weizens in der Gemeinde El Tanque (am 30. Juli) und das althergebrachte Mähen in Icod el Alto, wo Mäher der gesamten Inseln teilnehmen und ihre eigene Treffen veranstalten, wobei das Publikum außerdem urtümliche Musik genießen kann. Es bestehen ferner viele weitere Anregungen zur Rettung anderer Traditionen, wie die „Carboneras de Vilaflor“ und den „Al paso de la cumbre“, in denen viele dieser alten Bräuche inszeniert werden.

Die gastronomische Überlieferung und die landeseigene Produkte, wie der Honig in Arico, die Mandel in Guía de Isora und der Renette-Apfel in verschiedenen Gemeinden des Nordens der Insel, nehmen ebenfalls ihre eigene Stelle ein und in wenigen Jahren sind sie mit ihren eigenen Festivals und Tagungen wiedererschienen, die der Ernte und dem Genuß gewidmet sind.