Luis García hat von seinem Grossvater die Liebe zu Kühen geerbt und diese Tiere mit jungen 24 Jahren zu seinem Lebensinhalt gemacht. Geboren in Tegueste, aufgewachsen im Camino del Tornero, macht ihn seine Liebe zu Kühen zu etwas besonderem. Ein lebendes Beispiel für die vielen Jugendlichen, die die Schule hinschmeissen, weil sie meinen, im Bausektor leichtes Geld zu verdienen und dann mit vielen anderen in der Arbeitslosigkeit enden und auf staatliche Unterstützung angewiesen sind. Obwohl in seinem Fall die Geschichte zum Glück anders ausging: aufgrund fehlender Arbeit entschied er sich für seine Kühe – und machte sie zu seinem Lebensmittelpunkt. Genauer gesagt sind es Alegría, Centella, Clavellina und Pajarita, zu denen auch noch die Kälbchen Palmito und Dorado kommen. So bringt er Arbeit und Hobby unter einen Hut. Seine Liebe zu diesen Tieren, von denen er zeitweise bis zu 12 besitzt, hat er von seinem Grossvater geerbt, der immer Kühe hatte – wenngleich die Haltung wenig rentabel ist. „Die Krise und andere Probleme haben in der letzten Zeit dazu geführt, dass kaum noch romerías (übersetzt: Wallfahrten) stattfinden“, bedauert Martín und erklärt, dass diese Anlässe früher die Haupteinnahmequellen der Viehbesitzer waren. Nun „muss ich nehmen, was ich kriegen kann“ um sie satt zu bekommen. Das bedeutet, dass er ausser Futter und Stroh, welches er einkauft, auch Gras und Bananen einsammelt – auf Bananen-Suche geht er jede Woche einmal in Puerto de la Cruz. „Und die vier Grossen fressen viel“, merkt er an.Er weiss, dass das alles Opfer für einen jungen Menschen bedeutet. „Man kann es nicht mit dem Maurerhandwerk vergleichen, wo du deine Arbeit am Freitag beendest und erst am Montag wiederkommst“, betont er. „Hier arbeitest du von Montag bis Montag. Auch wenn du mal nicht möchtest – du musst so oder so. Vielleicht mal etwas früher oder etwas später, aber du musst sie versorgen“, fügt er hinzu.
Heute besitzt er einen kleinen Stall nahe der Strasse in Pedro Álvarez, auf einem Grundstück, das ein Freund gemietet hat. Früher, vor etwa zwei Jahren hatte er eine kleine Viehhütte in El Solís, hoch oben in Tegueste, wohin man jedesmal mindestens eine halbe Stunde mit dem Auto fahren musste. Aber er lässt keinen Zweifel daran, dass die Kühe das einzige sind, was er will. Und er liebt seine Kühe sehr. (EL DÍA)