Andrea Bolz, Deutschsprachige Kath. Gemeinde in Puerto de la Cruz
Ein gesegnetes und friedvolles Neues Jahr, wünsche ich Ihnen, liebe Schwestern und Brüder!
Ein neues Jahr beginnen wir gerne mit guten Vorsätzen. Recht so, auch wenn davon manche schon früh im Jahr wieder auf der Strecke bleiben. Aber gute Vorsätze machen deutlich, dass wir nicht einfach mit uns zufrieden sind und, dass nicht alles so bleiben muss, wie es nun mal ist.
Die folgenden fünf Vorsätze stammen von Mahatma Gandhi (1869-1948), dem großen Inder und Heiligmäßigen Hindu:Ich will bei der Wahrheit bleiben. Ich will mich keiner Ungerechtigkeit beugen.
Ich will frei sein von Furcht. Ich will keine Gewalt anwenden.
Ich will in jedem zuerst das Gute sehen.
Diese fünf Vorsätze wären doch ein beachtliches Jahres-Programm!
Ich will bei der Wahrheit bleiben:
Das könnte bedeuten: ich will aufgeschlossen und wachsam sein. Ich will hören, sehen und fragen können. Ich will den anderen nichts vormachen.
Ich will mich keiner Ungerechtigkeit beugen:
Das könnte bedeuten: Ich will mich bemühen gegen den Strom zu schwimmen;
denken, was keiner denkt; sagen, was keiner sagt; tun, was keiner tut; ja sagen, wo’s keiner tut; nein sagen, wo’s keiner wagt.
Ich will frei sein von Furcht:
Furchtsame Menschen sind misstrauisch, Furcht lässt uns eng werden und klein denken. Dagegen macht Vertrauen hochherzig und großzügig. Was hilft gegen die Furcht ist die Liebe zu uns, zu den Menschen und zu unserer je eigenen Situation.
Ich will keine Gewalt anwenden:
Und zwar egal welcher Art, und das macht mich geduldig, das lässt mich etwas aushalten und ertragen, aber es lässt mich auch leiden. Vielleicht auch geduldig die anderen aushalten.
Ich will in jedem zuerst das Gute sehen:
Auch wenn mein Gegenüber anders redet, denkt und handelt als ich.
Das wäre doch ein beachtliches Jahresprogramm, und zwar durch und durch christlich.
(nach einer Idee von Michael Broch)