Andrea Bolz, Deutschsprachige Kath. Gemeinde in Puerto de la Cruz
Liebe Schwestern und Brüder!
„Das Gebet in der Frühe entscheidet über den Tag“, sagt der evangelische Theologe und Widerstandskämpfer Dietrich Bonhoeffer. Seit Jahrhunderten gibt es unter den Christen Frauen und Männer, die allmorgendlich den Tag mit einem Gebet beginnen – allein – oder in der Gemeinschaft eines Klosters: Nonnen und Mönche, Ordensleute, Missionare. Auch für mich ist es zu einer Lebensweisheit geworden, dass ein Sprechen mit Gott nach dem Aufstehen in aller Frühe einen Sinn hat und viele Energien freisetzt. Nach dem Frühstück geht dann jeder seiner Arbeit nach. Menschen, die ihre Arbeit unter den Segen Gottes stellen, nehmen die Sorgen und Nöte der Menschen auf und geben sie an Gott weiter. Aber auch für all jene, die nicht mehr im Berufsleben stehen, kann dieses morgendliche Innehalten und den Tag Gott schenken eine wertvolle Hilfe sein, jeden Tag als neues Geschenk anzunehmen. In jedem Leben und in jedem Lebensabschnitt gibt es jede nur denkbare Situation, die dafür geschaffen ist, sie in die Hände Gottes zu legen, auch wenn sie uns manchmal als klein und nicht wichtig erscheint.
Und wenn dann das Tagewerk vollbracht ist, jeder wieder nach Hause kommt und dann das Erlebte und die Begegnungen mit den Menschen nochmals vor Gott legt: das Gute, das Misslungene, das Schwierige und Schöne, dann ist der Tag wirklich eingebettet in Gottes schützende Hände.
Nachfolgendes Morgengebet möchte ich Ihnen in den heutigen Tag mitgeben:
„Jeder neue Tag birgt eine Chance in sich, ich kann sie nutzen, diesen Tag zu meinem Tag zu machen; zu einem guten Tag meines Lebens. Auch, wenn dieser Tag nichts Besonderes bietet, ist nicht schon mein Alltag etwas besonders?
Ich will mich auf das besinnen, was ich habe, denn es ist so viel. Jeder neue Tag birgt eine Chance in sich, dafür danke ich Dir, himmlischer Vater, ich danke Dir für Deine Liebe“. Amen.
Zündfunke, 05.03.15
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