Auf Teneriffa gehören Maronen zur gemütlichen Winterzeit und werden ab Mitte November überall frisch geröstet und mit neuem Wein angeboten. Früher waren Maronen auf Teneriffa ein Nahrungsmittel armer Familien und wurden auch als Tauschmittel eingesetzt. Heute werden sie als Beilage zu Fleischgerichten oder zum Füllen geschätzt. Beliebt sind auch Süssigkeiten, die aus ihnen hergestellt werden, wie Vermicelles, Eiscreme, Pfannkuchen und Pudding. Maronen werden zudem zu Mehl, Püree und Flocken oder als Likör und Bierzutat verarbeitet. Da sie glutenfrei sind, können sie gut als Getreide-Ersatz genutzt werden. Schon Goethe liebte die Maronen so sehr, dass er sich jedes Jahr eine Kiste voller Maronen von seiner Mutter schicken liess und sie in einem Lied besang. Maronen sind die Früchte der Edelkastanie, die zur Familie der Buchengewächse gehört. Es gibt mehrere hundert Sorten, die registriert sind – allein auf Teneriffa sind es bis zu 20 Sorten. Edelkastanien können 500 bis 600 Jahre alt werden, in Westeuropa sogar bis zu 1.000 Jahren. Vom 24. November bis 14. Dezember spielt die Esskastanie die Hauptrolle auf der Gastronomiemesse in Arafo, auf der viele traditionelle Gerichte gekostet werden können. In Acentejo gibt es im ganzen Monat November zahlreiche Aktivitäten rund um die Verwendung der Esskastanie sowie interessante Infos über ihre heutige Bedeutung für die Landwirtschaft. Am 29. November öffnen die Bodegas auf Teneriffa wieder ihre Tore und bieten zu neuen Wein gekochte Kastanien, Mojo, gesalzenen Fisch und Süsskartoffeln an. (SB)
Maronen und neuer Wein
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