Passivität angesichts drohender Umweltkatastrophe

Zwei Wochen sind seit der Havarie des britischen Frachtschiffs Cheshire vergangen, beladen mit 40.000 Tonnen Dünger (mit Ammoniumnitrat), das eine Woche in in der Nähe der Kanarischen Inseln trieb und brannte. Nachdem die gesamte Besatzung evakuiert worden war, gelang es vor einigen Tagen das Frachtschiff an einen Ort zu schleppen, den die Zentralbehörden zur Intervention festgelegt hatten, 40 Meilen südlich der Kanarischen Inseln. Mittlerweile haben Experten, die von dieser Zeitung konsultiert wurden, die Passivität der Regionalregierung kritisiert, mit der diese auf ein Ereignis solcher Tragweite reagiert und fordern, dass schon längst eine gemeinsame Staatskommission der Kanarischen Inseln hätte geschaffen werden sollen, um den Unfall des Frachters zu bewerten und zu verfolgen. 74 Kilometer trennen nun die Kanarische Küste von der Cheshire und auch heute waren aufgrund des schlechten Wetters auf See die Techniker eines auf die Rettung von Schiffen spezialisierten Unternehmens außerstande, auf das Frachtschiff zu gelangen. Es war bereits tagelang toxischer Rauch ausgetreten und mit Hilfe von drei Schleppern eine Kühlung angestrebt worden.Trotz der offiziellen Aussage, dass die Situation unter relativer Kontrolle ist, bestehen grosse Zweifel daran. José Segura, Experte auf dem maritimen Sektor und Professor für Thermodynamik an der Seemannsschule auf Teneriffa, kritisiert das Schweigen der Behörden scharf und ist von der außergewöhnlichen Passivität der Kanarischen Regierung überrascht. „Es ist wahr, dass keine unmittelbare Zuständigkeit der Kanarischen Regierung besteht, aber sie hat eine enorme Verantwortung, das Eigentum der Gemeinschaft, die Gesundheit der zwei Millionen Einwohner der Inseln und der Millionen von Touristen zu schützen“, so Segura. (Diario de Avisos)

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