Eine gestern im Ateneo in La Laguna abgehaltene Vortragsreihe stand unter dem Motto „Das Spanisch auf den Kanarischen Inseln“. Marcial Morera, Professor für Spanische Philologie an der Universität von La Laguna (ULL), erklärte bei diesem Anlass, dass „auf den Kanarischen Inseln noch nie Castellano gesprochen wurde“, sondern „eine Art verändertes Andalusisch.“ Leider gebe es immer noch Leute „die denken, das ‚Kanarisch‘ eine eigene Sprache ist.“ Zu Beginn seiner Rede wollte Marcial Morera deutlich machen „dass wir auf den Kanarischen Inseln Spanisch sprechen, obwohl man auch verstehen könnte, dass das nicht jedem bewusst ist, da die Art hier zu sprechen sehr ‚eigentümlich‘ ist. Auf jeden Fall sprechen wir kein Castellano und haben es auch noch nie getan.“ Der Professor erklärte, dass man bereits seit ca. 30 Jahren das ‚Lispeln‘ als eine Art ‚Slang‘ betrachtet, obwohl es ein allgemeines Charaktermerkmal von 80% der spanisch sprechenden Bevölkerung ist.
Er erklärt weiter, dass einige Texte behaupten, auf den Inseln würde eine andere Sprache als Spanisch gesprochen werden. In diesem Zusammenhang führt Morera das ‚Diccionario Canario de la Lengua‘ (übersetzt: Kanarisches Sprachenlexikon) von José Luis Concepción an. Der Autor weist in diesem Lexikon darauf hin, dass die Sprache, die auf den Inseln gesprochen wird, eine Mischung aus der Sprache der Guanchen, Portugiesisch und Spanisch ist.
Ein Hauptmerkmal des Spanisch, das auf den spanischen Kanarischen Inseln gesprochen wird, so erläutert Professor Morera, sei das Verschlucken der letzten Silbe. „Unsere Aussprache ist nicht schlecht, sondern einfach nur anders“, sagt er zum Abschluss. „Das Spanisch, das wir sprechen, gibt uns Freiheit.“
(EL DÍA)
Warum hört sich das Spanisch bei uns so anders an?
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