Der Engel von La Laguna

Francisco M.G., 1977 in La Laguna geboren, ist ein ganz besonderer Mensch. Seit fast 9 Jahren schon arbeitet er in der Unidad de Servicio de Paisano (USP) mit Minderjährigen in La Laguna. (Hierbei handelt es sich um eine Spezialeinheit der Lokalpolizei, die dem Zivilschutz dient.) Verantwortlich für ein Team von fünf Personen in der Unidad de Servicio de Paisano, identifiziert er sich völlig mit seiner Mission, ist 24 Stunden am Tag erreichbar, besonders wenn es um Fragen geht, die mit Kindern zu tun haben, da er hier ganz besonders mitfühlen kann. „Alle meine Kollegen sind selbst Eltern und das ist ein grosses Plus für unsere Arbeit“, sagt dieser „Schutzengel“ für Minderjährige, wie ihn manche im Rathaus nennen.
Franciscos Aufgabengebiet ist umfangreich. Priorität haben in seinem Arbeitsalltag alle Angelegenheiten, die mit Minderjährigen zusammenhängen. Ausserdem ist er für die Kontrolle und Überwachung öffentlicher Plätze zuständig. „Wir kümmern uns um so ziemlich alles. Unsere Aufgaben reichen von der einfachen Überwachung eines Schulschwänzers nach Rücksprache mit der Schule oder sozialen Einrichtungen, über die Kontrolle von Jugendlichen, die auf öffentlichen Plätzen Drogen konsumieren, bis hin zu Minderjährigen, die Opfer von Gewalt in ihrer eigenen Familie geworden sind. “
Ein Phänomen bereitet dem Team der USP grosse Sorgen – die Zunahme der tätlichen Angriffe von Kindern auf ihre Eltern. „Dieses hängt ganz klar mit der Krise zusammen“, so Francisco. „Wir könnten hier viele Fälle nennen. Selbstverständlich hat es grossen Einfluss auf eine Familie, die früher zwei gute Einkommen hatte und jetzt über keinerlei Einkünfte mehr verfügt. Das Leben dieser Familien verändert sich durch diese Situation komplett und so entstehen natürlich Konflikte.“
González Báez, Polizist und Vater von zwei Kindern, erklärt: „Ein Kind zu erziehen, ist schwierig. Es gibt kein Buch, in dem man nachlesen kann, wie es funktioniert – ich hätte es gerne. Mann versucht immer, seinen Kindern die besten Werte mitzugeben. Wenn man selbst Kinder hat, geht einem die Arbeit mit Minderjährigen sehr nahe. Das geht nicht nur mir so, sondern auch meinen Kollegen. Wir versuchen, unsere Arbeit so gut wie möglich zu machen, aber es gibt in unserem Beruf auch sehr harte Momente. Wir sind sind selbst Eltern, aber wir sind auch Polizisten und haben eine bestimmte Aufgabe zu erfüllen. Und das tun wir so gut wie möglich.“ Er fügt hinzu: „Wir müssen bei unserer Arbeit sehr flexibel sein. Jeder Konflikt ist anderer Natur und muss individuell gelöst werden.“
Auch Paco, Polizist bei der Lokalpolizei von Aguere, steht seit vielen Jahren, bei ihm sind es mittlerweile 21, im Dienste des Schutzes von Minderjärigen. Er sagt: „Die Arbeit mit Kindern und ihrer Familie ist nicht so einfach. Es geht darum, die erste Hürde zu überwinden und gemeinsam den Konflikt zu lösen. Dabei muss man gleichzeitig Psychologe, Mensch und Polizist sein. Diese drei Dinge gehören untrennbar zusammen. Das ist eine schwierige Aufgabe, aber sie gefällt mir.“
Paco möchte gerne auch den Sozialeinrichtungen der Stadt sowie der Staatsanwaltschaft und den Richtern für die gute Zusammenarbeit im Schutze der Minderjährigen danken. Gibt es einige Anekdoten aus seinem Berufsleben? Danach gefragt antwortet er „es gibt viele“ – schöne Erfahrungen mit Kindern, die ihn schon als Teil ihrer Familie betrachten, als Freund und Helfer. Andere traurige Erfahrungen, von Kindern in sehr schlimmen Lebenssituationen, wie sie keiner von uns erleben möchte. Diese Erlebnisse hinterlassen traurige Erinnerungen.
(EL DÍA )

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