Zündfunke, 24.01.15

Gemeindereferentin Andrea Bolz, Deutschsprachige Katholische Gemeinde Puerto de la Cruz
Liebe Schwestern und Brüder!
Es war vor 2000 Jahren. Man sprach von den „Anhängern des neuen Weges“ und davon, dass „der neue Weg für ziemlichen Aufruhr“ sorgte. (Apostelgeschichte 9,2; 19,23) – Gemeint waren die ersten Christen, die junge Kirche. In Jesus erkannten sie den „Mittler des neuen Bundes“. (Hebräer 9,15) Sich selbst sahen sie als „Dienerinnen und Diener des neuen Bundes“. (2 Korinther 3,6)Aber was war das Neue – das total andere? Jesus lehrte eine neue eine andere Beziehung zu Gott. Eine vertrauensvolle, liebevolle Beziehung, keine angstvolle oder unterwürfige. Jesus lehrte die Gleichstellung von Mann und Frau. Er lehrte die Sorge für die Armen und Kranken, die Waisen und Witwen. Das waren seine Schlagworte für seine Revolution, die dann für Aufruhr sorgte.
Was ist daraus geworden?
Sind diese, seine Schlagworte noch immer die Schlagworte der Jesus-Bewegung – sprich unserer Kirche?
Eher nein, denn aus der dynamischen Bewegung der ersten Stunden ist eine alte, mitunter schwerfällige Institution geworden. Misstrauisch gegenüber Neuem. Starr und unbeweglich, weil das Bewährte sich nicht verändern soll. Verbissen und ohne Schwung wird die Frohe Botschaft Jesus verkündet.
Was bleibt?
Ein Häuflein Weniger, die in die gute alte Zeit zurückblicken und nicht merken, dass es diese gute alte Zeit gar nie gab!
Was also ist zu tun?
Sich immer wieder ein Beispiel an Jesus nehmen, der das Alte nicht verdrängen, sondern mit einem neuen Geist füllen wollte und der sich so durchaus in der Tradition des Alten Bundes bewegte, denn schon bei Ezechiel heißt es: „Mit einem neuen Herzen und einem neuen Geist werden sie auf neue Gedanken kommen und Gottes neue Lieder singen“.
Und neu heißt in diesem Zusammenhang nichts anders als: Es ist anders als früher. So gesehen bewegen wir uns jeden Tag auf neuen Wegen, warum sollte unser ganz persönlicher Glaube dann da nicht mitgehen und einfach stehen bleiben, wenn es doch schon in der Offenbarung heißt: „Seht, ich mache alles neu“!
„Ich mache alles neu, jeden Tag und für jeden Menschen“!

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