09.11.2014, EL DÍA Der Geruch nach Leim und ein kleines, einfaches Plakat machen Besucher auf Benitos Werkstatt aufmerksam. Mit seinen 76 Jahren repariert Benito Quintero, immer noch mit Begeisterung Schuhe, ein Beruf den er schon als Kind erlernte. In den 60 Jahren habe sich viel in diesem Beruf verändert, so Benito. Zum Beispiel das Material und die Werkzeuge. Früher gebrauchte man hauptsächlich gegerbtes Rindsleder und Autoreifen. Heute sei alles anders, sagt er. Das einzige, was gleich geblieben sei, ist, dass die Schuhe an den Füssen getragen werden. Antonio Benito Quintero López eröffnete sie 1983 in der calle Marqués de Celada in San Benito. Diese kleine Werkstatt machte sich im Laufe der Jahre einen Namen in La Laguna. Heute, mit 76 Jahren, unterstützt von seinem Sohn Oscar, näht, klebt und nagelt er nach wie vor mit dem Geschick eines Meisters. Über 60 Jahre Berufserfahrung hat er nun. Die Lebensgeschichte von Benito ist ein Spiegelbild der Mühe und Hingabe. Mit nur 18 Monaten erkrankte er an Polio und die Folgen dieser Krankheit prägten nicht nur sein weiteres Leben, sondern auch seinen Beruf. Mit 15 Jahren musste Benito die Schule verlassen, woraufhin seine Mutter und die Nachbarin einen Beruf für ihn suchten, den er im Sitzen ausüben konnte. Mit einem Cousin – dem Meister Chano Armas – machte er dann seine ersten Erfahrungen im Schusterhandwerk. In der gleichen Strasse, in der er jetzt arbeitet. Das Abenteuer dauerte 4 Jahre. Danach arbeitete er in der Schuhwerkstatt des Don Bruno. Dort verdiente er 15 Peseten in der Woche. Die wichtigsten Kunden, erinnert er sich, waren die Soldaten aus der Kaserne von Los Rodeos, die sich ihre Stiefel reinigen liessen. Später entschied Benito sich dann für die Selbständigkeit. Wiederum ein Abenteuer, welches er aber bis heute nicht bereut hat. (SB)
Der Schumacher von San Benito
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