Prozess wegen Menschenhandel – 58 Jahre Haft pro Person gefordert

Letzte Woche wurde am Provinzgericht in Las Palmas der Prozess gegen Yousef F., Brahim J. und Mohamed S. B. eröffnet. Die Anklage lautet auf illegalen Menschenhandel und Mord in 25 Fällen, da eines der Flüchtlingsboote, mit denen die Schleuserbande die illegalen Einwanderer auf die Kanaren bringen wollten, im Februar 2009 nur etwa 20 Meter vor der Küste von Lanzarote kenterte. Das Boot war überwiegend mit jungen Afrikanern im Alter von 8 bis 16 Jahren besetzt, wobei 25 der Insassen ertranken. Es konnten nur 6 Überlebende geborgen werden, die Yousef F. und Mohamed S.B. als Mitglieder der Schleuserbande identifiziert haben. Ibrahim J. wurde auf einem späteren Flüchtlingsboot verhaftet und soll das Oberhaupt der Menschenhändler sein. Die drei Beteiligten streite alles ab, wobei die Indizien und Zeugenaussagen dagegen sprechen. Nach der Verhaftung von Brahim J. sank die Zahl der Flüchtlingsboote in der Region Lanzerote und Fuerteventura auf ein Minimum ab. Nun fordert der Staatsanwalt für jeden der drei 8 Jahre Haft für den Menschenhandel, sowie 2 Jahre Haft für jedes Todesopfer.