Zündfunke, 25.03.15

Liebe Schwestern und Brüder!
„Der Engel des Herrn brachte Maria die Botschaft, und sie empfing vom Heiligen Geist…“ Heute, am Fest der Verkündigung des Herrn, bekommt das im Volksmund als der „Engel des Herrn“ bekannte Gebet eine ganz besondere Bedeutung.Wir gedenken am heutigen Tag, der uns auch unter dem Namen Mariä Verkündigung vertraut ist, der Vorankündigung des Erlösers durch den Engel Gabriel an Maria. Dabei denken wir an ein ganz entscheidendes Ereignis in der Geschichte Gottes mit uns Menschen. Gott schickt den Erzengel Gabriel zu Maria nach Nazareth und verkündigt ihr das Kommen des verheißenen Messias, des Retters und Erlösers, des Sohnes Gottes. Sie soll seine Mutter werden. Nun ist klar: Maria ist die Auserwählte, das Medium, der Mensch, durch den Gott einer von uns wird. Maria ist auserwählt, die Mutter Jesu zu sein, das Kommen Gottes in diese Welt entscheidend mit zu begleiten.
„Der Engel des Herrn brachte Maria die Botschaft und sie empfing vom Heiligen Geist: Gegrüßet seist du Maria voll der Gnade, der Herr ist mit dir. Du bist gebenedeit unter den Frauen und gebenedeit ist die Frucht deines Leibes, Jesus“.
Was mich sehr beeindruckt, ist zunächst die Tatsache, dass Gott sein Handeln vorhersagt. Er bereitet die Menschheit auf das große Ereignis seiner Menschwerdung vor. Erstaunlich ist auch, dass Gott von Anfang an für sein Heilshandeln Menschen in Dienst nimmt – so auch Maria. Er will die Mitwirkung des Menschen, er setzt seinen Sohn nicht einfach wie von Zauberhand in diese seine Welt, sondern er wird durch die menschliche Geburt Jesu selbst menschlicher, begibt sich sozusagen auf Augenhöhe mit uns Menschen.
Hätte nun Maria überhaupt eine Chance gehabt, abzulehnen, vielleicht sogar nein zu sagen? Ich weiß es nicht; ob sie dadurch nicht den Heilsplan Gottes durcheinander gebracht hätte? Oder war Gott von vornherein klar, dass Maria annimmt?
Maria antwortet auf den Gruß des Engels in der bekannten Weise aus dem Engel des Herrn: „Siehe, ich bin die Magd des Herrn; mir geschehe nach deinem Wort“.
Ohne nachzufragen, ohne sich Gedanken über die Zukunft zu machen, ziemlich blauäugig, oder nicht?
Ich wünsche uns allen, nicht nur heute, ein klein wenig von dem Glauben Mariens an das Wohlwollen und die Liebe Gottes für die Menschen.

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